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Kann eine antibakterielle Mundspülung mehr schaden als nutzen?

Kann eine antibakterielle Mundspülung mehr schaden als nutzen?

Was sind mögliche Auswirkungen von Antibakteriellen Mundspülungen auf die natürliche Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) im Körper? In diesem Beitrag beleuchten wir genauer, wie antibakterielle Mundspülungen sowohl schädliche als auch nützliche Bakterien im Mund eliminieren können und welche Alternativen es gibt, um deine Mundhygiene auf natürliche Weise zu unterstützen.

Antibakterielle Mundspülung vs. Mundwasser: Was ist der Unterschied?

Zuerst einmal muss man unterscheiden zwischen antibakterieller Mundspülung und Mundwasser. Mundwasser ist grundsätzlich unproblematisch und in erster Linie dazu gedacht, den Atem kurzfristig zu erfrischen. Es enthält meist ätherische Öle wie Pfefferminz oder Menthol. Antibakterielle Mundspüllösungen dagegen versprechen einen Schutz gegen Karies, Zahnfleischentzündungen und schlechten Atem.

 

Die Rolle der Mundbakterien

Du hast es sicher schon mal gehört: Auf unserem Körper und in unserem Verdauungssystem tummeln sich zig Billionen Bakterien. Die sitzen da nicht einfach nur herum, sondern haben durchaus wichtige Aufgaben. Zum Beispiel zerlegen sie für uns Nahrungsbestandteile, an die wir sonst nicht herankommen würden. Oder sie sind einfach nur da und besetzen so den Platz, damit sich keine schädlichen Bakterien ansiedeln können. Auch in unserem Mund gibt es nicht nur die unerwünschten "Kariesbakterien", sondern auch viele GUTE Bakterien, die wichtige Funktionen haben und unsere natürliche Mundflora bilden.

 

Nitrat und die Rolle von Stickstoffmonoxid (NO)

Eine Art von Bakterien in unserem Mund ist in den letzten Jahren immer mehr in den Mittelpunkt gerückt: jene Bakterien, die das über Gemüse aufgenommene Nitrat verstoffwechseln. Vereinfacht gesagt: Diese Bakterien ernähren sich vom Nitrat, welches vom Körper selbst gebildet wird oder eben über Gemüse aufgenommen wird. Im Gegensatz dazu ernähren sich Kariesbakterien von Zucker und produzieren Säure, welche den Zahnschmelz angreift. 

Nitratreiche Ernährung verbessert also die Verfügbarkeit von Stickstoffmonoxid (NO), was positive Auswirkungen auf die Gefäßgesundheit, die Leistungsfähigkeit bei Sportlern und die Sauerstoffversorgung im Körper hat.

Jedoch fanden Forscher heraus, dass all diese positiven Effekte nicht auftraten, wenn antibakterielle Mundspülung verwendet wurde. Da antibakterielle Mundspülungen auch die guten Bakterien eliminieren und somit die NO-Produktion beeinträchtigen können.

 

Aber wie kann man nun kontrollieren, ob das eigene NO-Level gut, ausreichend oder gar unter der Grenze liegt? Eine einfache Lösung bietet sich mit NO-Tests. Mit diesen Tests kann man ganz bequem von zu Hause aus sein Stickstoffmonoxid-Level überprüfen und so sicherstellen, dass es im optimalen Bereich liegt.

 

 

Alternativen und Maßnahmen zur Zahnpflege

Die wichtigste Maßnahme bei der Zahnpflege ist das mehrmals tägliche Zähneputzen und Reinigen der Zahnzwischenräume. Mundspülungen können diese Pflege nicht ersetzen, jedoch können kosmetische Mundwässer für frischen Atem ergänzend eingesetzt werden. Achte dabei auf Inhaltsstoffe wie Chlorhexidin, CPC, Triclosan und Natriumbenzoat, die vermieden werden sollten.

 

Ölziehen und pflanzliche Alternativen

Ölziehen, eine ayurvedische Praktik, kann die natürliche Mundflora stärken und die Zähne aufhellen. Hochwertige Pflanzenöle wie Kokosöl, Sonnenblumenöl oder Olivenöl eignen sich dafür. Zudem können pflanzliche Extrakte wie Salbei, Kamille oder Teebaumöl zur Mundspülung verwendet werden, um leichte Entzündungen zu lindern und die Mundhygiene zu unterstützen.

 

Fazit: Vorsicht bei der Verwendung von Mundspülungen

Antibakterielle Mundspülungen können durch ihre desinfizierende Wirkung die natürliche Mundflora angreifen und die guten Bakterien reduzieren, die für die Umwandlung von Gemüsenitrat in Stickstoffmonoxid wichtig sind. Dadurch steht dem Körper weniger NO zur Verfügung, was den Blutdruck erhöhen kann. Daher ist es ratsam, auf antibakterielle Mundspülungen zu verzichten und stattdessen auf eine gute Zahnreinigung und pflanzliche Alternativen zu setzen. Dein Körper wird es dir danken!

Praktischer Hinweis von Josef Voglsam: 

"Gesund beginnt im Mund! - Ich persönlich füttere meine guten Bakterien im Mund täglich mit BIO Rüben Herz, damit diese sich vermehren können. So sorge ich für eine verbesserte und gesunde Mundflora."

 

 

Quellen:

Petterson et al: Gastroprotective and blood pressure lowering effects of dietary nitrate are abolished by an antiseptic mouthwash, 2009.

Bondonno et al: Antibacterial mouthwash blunts oral nitrate reduction and increases blood pressure in treated hypertensive men and women, 2015.

Woessner et al: A stepwise reduction in plasma and salivary nitrite with increasing strengths of mouthwash following a dietary nitrate load, 2016.

https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/antiseptische-mundspuelung-kann-den-blutdruck-erhoehen

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